Theater der letzten Seite

Datum: 23.10.2024 Uhrzeit: 19:00 - 20:00
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Veranstaltungsort: Pheldmanbühne, Haus Pernull Auf der Karte anzeigen
Kategorie: Theater
Theater der letzten Seite
(c) Jeff Strasser / VADA

Eine jubiläentliche Wurzelfreilegung

Der Verein zur Anregung des dramatischen Appetits (kurz VADA) macht sein 20. Jubiläum zum Anlass einer Forschungsreise – einer Expedition zur Wiederentdeckung seiner ersten Theaterinszenierung. Unter dem Titel Zitatnost – ein Fußnotendrama entstand im Jahre 2004 ein Bühnenwerk, das in analytischer Weise mit progressiven Formen der Kunstfabrikation experimentiert und an kreative Konzepte des frühen 20. Jahrhunderts anknüpft (die vor allem durch die Ausrottung ihrer Urheber:innen als Resultat der Weltkriege einen jähen Abbruch erlitten). Das Theaterstück ist eine freie assoziative Kompilation von Kurzzitaten 30 verschiedener Autor:innen und versteht sich als Bühnenfassung eines Quellenverzeichnisses (das sich üblicherweise auf der letzten Seite einer wissenschaftlichen Arbeit befindet).

Techniken wie die professionelle Neugierde, die Limitierung des Bühnenraumes, die Erstellung von Plotkurven oder die – von den Glühwürmchen inspirierte und durch selbstkonstruierte Lampen erreichte – Autoillumination sowie der Einsatz von Trittleitern und Nahrungsmitteln führten schließlich zur Entwicklung der Plotmontage (auch Theater der letzten Seite genannt), einem Verfahren, das von VADA bis heute angewandt wird.

«Wir inszenieren Bibliographien. Wir dramatisieren die letzte Seite der großartigsten Sekundärliteratur, die je geschrieben wird. Alleiniges Auswahlkriterium ist die dramatische Wirkung des Materials ohne Rücksicht auf das Ansehen von Autoren oder Stilrichtungen.»
(aus: Das Vadaistische Manifest. Theaterconzeption für das 3. Jahrtausend. Verlag Hans D. Smoliner – edition kärnöl, Villach/Beljak 2009)

Das erste vadaistische Theaterstück wurde 25mal in Wien, Berlin, Hamburg, München, Zürich, Moskau und anderen Orten sowie als Österreichs Beitrag zum Theaterfestival Art-Ordo in Biškek (Kyrgyzstan) gezeigt. Nach zwei Jahrzehnten bringen Yulia IzmaylovaBoris Randzio und Felix Strasser diese Arbeit restauriert, entrümpelt und verspachtelt zurück an die Öffentlichkeit und folgen dabei dem Ausruf Karl Valentins: «Alles entdrei!»

Info & Tickets

Telefonisch unter: 0664 / 536 84 00

Veranstaltungsort

Pheldmanbühne, Haus Pernull

Tröpolach 117
9631 Tröpolach im Gailtal

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